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Mark Heard

Daisystory #010

Lieder erzählen menschliche Geschichten. Und sie werden Teil von menschlichen Geschichten. Das hat mich schon immer fasziniert und ist mit ein Grund, warum ich dem Liederschreiben verfallen bin. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, als ich jeden Sonntag mein Spulentonband anwarf, um die „Songs um Acht“ vom Süddeutschen Rundfunk aufzunehmen. Abends habe ich die Sendung dann in Ruhe durchgehört, oft mehrmals. Habe neue Lieder und Songwriter entdeckt. Die Melodien und Texte mischten sich in meinen Alltag. Und ich liebte diese Einmischung, liebe sie heute noch. Viele Geschichten hinter den Songs – meisterhaft moderiert von Andreas Malessa – sind mir im Gedächtnis geblieben.

Besonders die von Mark Heard. Viel zu früh war der begabte Gitarrist und Songwriter an einem Herzinfarkt gestorben. Ein intensiver und kreativer Musiker, der mich mit seinen Liedern noch heute zu Tränen rührt und zum Nachdenken bewegt. Kürzlich habe ich seine Alben auf Spotify entdeckt und wieder gehört.

Ein kleines Juwel daraus passt bestens in unsere aktuelle und gespannte Lage: „The Pain That Plagues Creation“, ein Trauer- und Trostsong zugleich. Die vielen unauflösbaren Spannungen dieser Welt, der Schmerz über Verlust und Zerstörung, über Bosheit und Tod – all das hat Mark Heard in eine faszinierend schöne musikalische Form gegossen, die man ohne zu übertreiben als Hoffnungsmusik bezeichnen kann. Ohne Weltflucht, weder durch Rückzug noch durch Allmachtsallüren und menschlich kurzsichtige Weltrettungsaktionen, stellt sich der sensible Mark Heard der harschen Realität – und hofft dennoch. Ein Vorbild für mich.

„Nie werde ich aufhören, auf dich zu hoffen, Gott!“

P.S. Den Spotify-Link zu diesem Song findest du hier. Das Instagram-Video zu dieser Daisystory ist nur ein Appetizer :-), den ich zu Übungszwecken (Video/Ton-Synchronisation) aufgenommen habe…

Quelle des Zitats: Bibel, Psalm 71, Vers 14
Bildquelle: Spotify

Link zum Instagram-Beitrag (und Video)

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