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Der klassische Backup-Fehler

Daisystory #007

Grosser Schreck beim Einschalten des Computers am Dienstag: „fan error“. Was soll das jetzt? Ich wusste gar nicht, dass mein Notebook mein Fan ist… Das krächzende unmusikalische „Beep“ aus dem Notebooklautsprecher verheisst schon nichts Gutes. Ich drücke ein zweites Mal auf die Start-Taste. Gleiche Reaktion. Wir sind fast fertig mit der nächsten Produktion. Was, wenn ich an die Dateien nicht mehr drankomme? Sind die Aufnahmen verloren? Das Arrangement gelöscht? Klar, ich mache regelmässig Backups. Aber leider nicht vom neusten Song. „Der klassische Fehler“, höre ich die Experten mit einem Zucken um die Mundwinkel murmeln.

Nach einigem Tastendrücken und mehreren Neustarts funktioniert das Einschalten endlich wieder. Ob der eigentliche Fehler behoben ist, weiss ich nicht. Vermutlich nicht. Mittlerweile habe ich aber Backups gemacht: zweifach und 100% vollständig. Irgendetwas an diesem Szenario hat mich an das verbreitete Angst-Gefühl in der aktuellen Pandemie erinnert. Der unsichtbare Motor hinter Massnahmen und Entscheidungen ist die Angst vor Verlust und Tod. Warum spüren wir das nur jetzt? Ist das Sterben nicht generell eine unausweichliche Realität – so wie die Lebensdauer eines Notebook-Lüfters leider auch beschränkt ist? Warum tun wir so, als könnten wir den Tod besiegen, indem wir einen Virus ausrotten? Wäre es nicht längst an der Zeit, sich Gedanken über ein Backup des Lebens zu machen? Auch wenn der Tod unausweichlich ist – das Ende ist er nicht. Ich glaube „an das ewige Leben“, wie es das alte christliche Bekenntnis ausdrückt. Unser Schöpfer hat Leben nicht geschaffen, damit es stirbt. Darum sind diese beiden Zitate mein grosser Horizont über die Corona-Pandemie hinaus:

Lass uns erkennen, wie kurz unser Leben ist, damit wir zur Einsicht kommen!

Leben, das ist für mich Christus; darum bringt Sterben für mich sogar Gewinn.

Samuel von Daisytones

Quelle der Zitate:
Bibel, Psalm 90, Vers 12
Bibel, Brief an die Philipper, Kapitel 1, Vers 21

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