Stell dir diese Szene einmal plastisch vor: Ihn, den König aller Könige, den wunderbarsten Menschen, den die Welt je sehen sollte, den lebendigen Gott als Mensch «getarnt», legte man in eine Futterkrippe. Es gibt angenehmere Zustände, als sein frischgeborenes Baby in einer Futterkrippe unterzubringen. Was war passiert? Gott war auf dem Weg zu uns. Gott wollte uns nahekommen. Und war nun in Form eines kleinen Kindes in diese Welt unterwegs, ungeboren, unerkannt, ungeschätzt. Niemand ahnte damals in Bethlehem, dass aus dem runden Bauch dieser jungen Frau, die im ganzen Dorf um ein Zimmer bat, ein paar Stunden später der Sohn Gottes geboren werden würde. Hätte das junge Ehepaar versucht, dies den Hoteliers des Städtchens zu erklären, hätte man die jungen Eltern wohl in die nächste psychiatrische Klinik eingewiesen. Wer hätte so etwas geglaubt und je für möglich gehalten? Damals, als es noch keine schöne Geschichte in der Bibel gewesen, schönfärberisch in warmen Stuben erzählt und als traditionelle Weihnachtsgeschichte etabliert worden war?! Niemand wollte die junge Familie aufnehmen, überall war der Platz besetzt. Niemand hatte damals geahnt, wer da vor ihnen stand. Ob dies an ihrer Bereitschaft etwas geändert hätte, eine Möglichkeit zum Unterbringen zu finden? Jedenfalls: Den roten Teppich hätte man legen sollen, ein mächtiges Spalier-Stehen wäre das mindeste gewesen und majestätische Trompetenklänge hätten den künftigen König und ewigen Gott beehren und begrüssen sollen. Das ganze Dorf hätte sich verbeugen und unendliche Male Halleluja rufen müssen, als der Sohn Gottes in ihr Städtchen eingetroffen war. Nichts. Stattdessen: Desinteresse, eine Futterkrippe für Tiere und wiederholte Abweisung.
«Sie brachte ihr erstes Kind, Jesus, zur Welt, wickelte ihn in Windeln und legte IHN in eine Futterkrippe; denn sie hatten keinen Platz in der Unterkunft bekommen.»
Lukasevangelium 2,7
Jesus hatte über seinen Start auf dieser Erde bestimmt Bescheid gewusst. Und hatte sich dazu einverstanden erklärt. Er war sich nicht zu schade dafür gewesen und hat diese beschwerliche Lebensreise auf sich genommen. Wow, was ist das für ein Gott, der so demütig ist und sich selbst so tief erniedrigt?! Gott war es egal, dass er nicht erkannt wurde. Nicht die kleinste Spur von Selbstinszenierung – wie wir Menschen dies in unseren Social‐Media‐Zeiten bis zum Exzess pflegen – ist bei Gott zu finden. Es kümmerte ihn nicht einen Moment, ob man über sein Kommen begeistert sein würde. Denn er blickte aus dem Himmel herab und sah, dass wir ihn benötigen. Er hatte Sehnsucht nach uns und deshalb nahm er das alles auf sich. Es war von Anfang an ein Weg in Demut gewesen. Ein Weg der Liebe für die Schwachen und Bedürftigen dieser Welt. Sein Herz schlug für uns. Denn das sind wir alle: Schwach und bedürftig. Gott kam zu uns! Gott. Ich bin überwältigt. Viel Freude beim Hören!
Lyrics
Im kleinen Dorf kam er zur Welt
Jenseits von Reichtum und viel Geld
Man wusste nicht, was hier geschah
Der grosse Gott unglaublich nah
Vom kleinen Kind zum Herrscher
Beginnt in Bethlehem sein Weg
Gott hatte man dort nicht erwartet
Den roten Teppich nicht gelegt
Doch Gott kommt zu uns
Gott kommt zu uns
Gott kommt zu uns
Der Platz war knapp, alles besetzt
Zurückgewiesen bis zuletzt
Die Majestät ganz unerkannt
Vor den verschloss’nen Türen stand
Im Leben willst du mit uns sein
Kommst und lässt uns hier nicht allein
Wie gross du bist, ahnen wir nicht
Wie stark die Macht, wie hell dein Licht
Vom kleinen Kind zum Herrscher
Beginnt in Bethlehem sein Weg
Gott hatte man dort nicht erwartet
Den roten Teppich nicht gelegt
Doch Gott ist mit uns
Gott ist mit uns
Gott ist mit uns
Sein Geist ist hier, kommt uns ganz nah
Wie Jesus damals in dem Stall
Wohnt unter uns, vergisst uns nie
Und dunkle Einsamkeit muss fliehn
Vom kleinen Kind zum Herrscher
Beginnt in Bethlehem sein Weg
Gott hatte man dort nicht erwartet
Den roten Teppich nicht gelegt
Doch Gott ist mit uns
Gott ist mit uns
Gott ist mit uns
Text & Musik: Corinne Rath
©2020 Daisytones Music GmbH, Einsiedeln
Translation
He was born in a small village
Beyond wealth and a lot of money
One didn’t know what was happening here
The great God – incredibly close
From little child to ruler
His path begins in Bethlehem
God was not expected there
Not laid the red carpet
But God comes to us
God comes to us
God comes to us
Space was tight, every room was occupied
Rejected to the last
The majesty quite unrecognized
Standing in front of the closed doors
In life you want to be with us
You come and don’t leave us here alone
We have no idea how great you are
How strong your power, how bright your light
From little child to ruler
His path begins in Bethlehem
God was not expected there
Not laid the red carpet
But God is with us
God is with us
God is with us
His spirit is here, comes so close to us
Like Jesus in the stable back then
Lives among us, never forgets us
And the dark loneliness must flee
From little child to ruler
His path begins in Bethlehem
God was not expected there
Not laid the red carpet
But God is with us
God is with us
God is with us